Nach ein paar Wochen „Power-Zocken“ von Empire Earth (EE), war nun der Bericht fällig! Als Erstes möchte ich euch sagen, das Spiel ist einfach nur genial, und wirklich jeder, der auch nur etwas Freude mit AoE 2 hatte sollte unbedingt Empire Earth auf seinem PC haben. Ein Spiel, welches man wirklich als sehr gelungene Fortentwicklung von Age of Empires 2 bezeichnen kann. Auch wenn es nicht Age of Empires 3 heißt und auch nicht aus dem Hause Ensemble Studios kommt - für die wirklichen Fans ist Empire Earth der einzig wahre Nachfolger!
Spielidee
Wie schon der „Vorgänger“ ist Empire Earth ein Echtzeitstrategiespiel, das heißt, der Spieler hat eine erhobene Position, schaut auf sein Volk herab und kann so Gebäude bauen und dann Einheiten produzieren. Echtzeitstrategie ist ein Genre, welches stark von z.B. Siedler 4 oder Die Völker 2 abweicht, dort steht er der Aufbauaspekt im Vordergrund. Empire Earth hingegen zeichnet sich durch die gute Mischung aus. So muss man bei jedem neuen Spiel erstmal sich ein Dorf vernünftig aufbauen. Das sieht so aus: man hat ein gewisses Kapital und die voreingestellte Zahl von „Bürgern“, oder besser „Arbeitern“. Nun markiert man die Bürger, indem man einen Kasten um sie zieht (man kann sie auch einzeln markieren oder ihnen einzeln Aufgabenzuweisen, doch am Anfang ist es besser die wichtigsten Gebäude in der Gruppe zubauen, da dies erheblich schneller geht) und ihnen dann z.B. die Aufgabe zuweist, eine „Kaserne“ zu bauen. Hat man dies erstmal erledigt, so kann dieses Gebäude militärische Einheiten produzieren, was im Endeffekt das Ziel des Spiels ist, nämlich den Gegner (einfach ausgedrückt) platt zu machen.
Doch leider (oder zum Glück) ist dies leichter gesagt als getan, denn wenn man nicht gerade Deathmatch spielt (dazu später), dann hat man anfangs erheblichen Ressourcenmangel und muss so erst einmal mit Hilfe von seinen Bürgern (die sich übrigens bis hin zu Bevölkerungsgrenze produzieren lassen) Bäume fällen, Gold/Eisen/Stein abbauen oder von Feldern Nahrung ernten. Denn jede Einheit, jedes Gebäude, jeder Bürger braucht/kostet Ressourcen. Hat man also keine vernünftige Infrastruktur, so wird es auch mit der Militär-Macht nichts!
Eine besondere Funktion von EE sind die verschiedenen Epochen - sozusagen der Kernpunkt des Spiels! So gurkte man in AoE 2 zwischen Feudalzeit und Imperial-Zeit herum, jetzt hat man ganze 14 verschiedene: von der grauen Vorzeit bis ins fiktive Nano-Zeitalter. Das bringt verständlicher Weise in jeder Epoche neue Gebäude und militärische Einheiten mit sich. Zum nächsten Zeitalter weiterentwickeln kann man sich, indem man zwei bestimmte Gebäude gebaut hat und die nötigen Ressourcen besitzt (alles unter der Vorraussetzung, dass die Spieleinstellungen eine höhere Epoche vorsehen)!
Grafik
Die (im Echtzeitstrategie-Sektor neue) 3D-Grafik ist rechtprachtvoll und liebevoll gestaltet. Normalerweise sieht man aus einem 75°-Winkel auf die „Erde“, doch wenn man heranzoomt, kann man die Bürger erkennen, wie sie ein Feld bebauen oder Holz hacken. Doch bei militärischen Kämpfen ist diese Sicht keines Falls empfehlenswert, da sie, wie man sich schon denken kann, viel zu unübersichtlich ist. Weiterhin sind die Texturen von Nahem zu verschwommen und die geringe Polygonen-Anzahl der Objekte fällt auf.
Die Grafik ist bestimmt nicht der Gipfel der 3D-Pracht, doch es ist ein Schritt nach vorne für dieses Genre, und über dem Standard liegt die Grafik bei Weitem!
Sound
Die Hintergrundmusik ist mir selbst nach ein paar Wochen noch nicht auf den Geist gegangen, irgendwie ist sie melodisch, und man gewöhnt sich bestens an sie, sie gehört einfach dazu. Ohne sie wäre alles nur noch halb so schön. Auch die lebhafte Musik in den Menüs wurde bestens gewählt und lässt sich nur selten in dieser Qualität vorfinden. Die Sound-Effekte von Kanonen, Katapulten, Bogenschützen, Schwertern, Bomben etc. sind ebenfalls so konstruiert, dass man sich noch näher im Spielgeschehen hineinversetzt fühlt.
Modi
Im Hauptmenü sind erstmal 5 Buttons zu finden: Singleplayer, Multiplayer, Werkzeuge, Optionen und Beenden. Unter „Optionen“ findet man mehrere Einstellmöglichkeiten von Grafik über Sound bis hin zur Steuerung. Hinter dem Begriff „Werkzeuge“ versteckt sich der mitgelieferte Level-Editor, der Missions-Editor und der Zivilisationsbaukasten. Für Letzteren muss man etwas weiter ausholen. Bei jedem Spielbeginn kann man sich eine Zivilisation aussuchen. Diese bringt nicht nur einen schönen Namen mit sich, sondern auch Bonuspunkte wie z.B. +20% Holzhacken oder +20% Geschwindigkeit bei Bogenschützen usw.. Diese Punkte sind sehr nützlich. Man hat 100 Stück und eine Bonusfunktion kostet durchschnittlich 9 Punkte. Hat man allerdings in den Spieleinstellungen „Selbsterstellte Zivilisation“ nicht aktiviert, so hat man nicht die Möglichkeit, eine schon vorher ausgeklügelte, mit dem Zivilisationsbaukasten erstellte und optimierte Zivilisation zu verwenden, sonder muss eine vorgefertigte nehmen.
„Singleplayer“ ist eindeutig der wichtigste Modus in Empire Earth. Unter ihm sind die Kampagnen, die Zufallskarten und die Tutorials zu finden. Die Kampagnen sind aufgeteilt in Griechenland, England, Deutschland und Russland. Griechenland steht dabei für Missionen (Kampagnen) aus der Vorzeit bis hin zur Kupferzeit, England für Mittealter bis Imperial-Zeit, Deutschland für die Zeit vor und nach dem 2. Weltkrieg und Russland für die Zukunft mit HighTech-Robotern. Unter jedem Zeitabschnitt befinden sich ungefähr 9 Missionen, welche logischerweise immer schwieriger werden. Die Zufallskarten waren bei AoE 2 unter „Skirmish“ bekannt: man kann seine Einstellungen so setzen wie man will - die Einstellungen lassen massig Variationen zu! Die Tutorials erklären verständlich wie EE funktioniert. Zu den Kampagnen sollte man noch erwähnen, dass diese in eine Story (die Menschheitsgeschichte) eingewickelt sind und durch Zwischensequenzen miteinander verbunden sind, welche in der Spielgrafik realisiert wurden. Praktisch ist, dass man immer abspeichern kann.
„Mulitplayer“ ist ähnlich wie „Zufallskarte“. Mit dem Unterschied, dass der Host die Einstellungen bestimmen darf und man gegen Menschen spielt. Die Verbindungsgeschwindigkeit des Hosts ist dabei sehr wichtig, da die Spiele direkt über IP funktionieren.
Eine beliebte Multiplayer-Variation, die das Online-Zocken beschleunigt, ist das (vom Begriff her aus Ego-Shootern bekannte) „Deathmatch“. Man hat von allen Ressourcen mehr als genug und muss sich im Spiel nicht um Aufbau einer Infrastruktur kümmern, sondern braucht sich nur um seine Militäreinheiten Sorgen machen, diese verbessern und vielleicht nach dem Bau von zwei Gebäuden sich in der Zeit weiterentwickeln!
Ausstattung
Die Ausstattung ist einfach hervorragend! Im schön gestalteten Karton liegt nicht nur die CD, sondern noch ein super fettes, interessantes Handbuch, ein Heftchen vom Brockhaus Verlag mit Hintergrundinformationen zu jeder Epoche, eine Schnelltasten-Übersicht und eine großes Plakat auf dem der Technologie-Baum vorzufinden ist.{split}